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Letzte Aktualisierung: 07. Mai 2024

Pressemitteilung

Rohstoffpreise legen im ersten Quartal weiter zu / Brossardt: „Globale Krisen sorgen für weitere Unsicherheit“

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 Thomas Hansbauer
Thomas Hansbauer
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
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Der Rohstoffpreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal um 2,7 Prozent gestiegen und liegt nun bei 137,7 Punkten. „Der Anstieg der Rohstoffpreise seit dem Herbst 2023 setzt sich fort. Im Schnitt sind Rohstoffe damit mehr als 25 Prozent teurer als noch 2019. Hintergrund sind unter anderem die anhaltenden globalen Krisen. Sie sorgen für große Unsicherheiten auf den Rohstoffmärkten und damit bei den beziehenden Unternehmen. Die sichere und bezahlbare Beschaffung von Rohstoffen bleibt daher eine große Herausforderung auch für die Betriebe im Freistaat“, sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die Preise für Industriemetalle stiegen im ersten Quartal 2024 um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Vor allem Titan (+12,5 Prozent), Tantal (+9,3 Prozent) und Zinn (+7,3 Prozent) haben zugelegt. „All diese Rohstoffe haben für die bayerische Wirtschaft eine hohe Bedeutung. Zinn wird vielfältig in der Elektro- und Chemieindustrie eingesetzt und besonders für Zukunftstechnologien wie Windkraftanlagen benötigt. Tantal ist bedeutend für die Elektroindustrie und Titan wichtig im Maschinen- und Anlagenbau“, erklärt Brossardt. Laut der jüngsten vbw Rohstoff-Studie gehören die Metalle zur höchsten Risikoklasse. „Zinn und Titan belegen in unserer Risikobewertung die ersten beiden Plätze. Die bekannten Zinn-Vorräte sind auf knapp 18 Jahre begrenzt und der Rohstoff kann nur bedingt ersetzt werden. Bei Titan gibt es eine hohe Abbau-Konzentration. Weltweit fördern nur wenige Unternehmen den Rohstoff und auch der Abbau und die Weiterverarbeitung in Risikoländern trägt zur Unsicherheit bei“, so Brossardt.

Die Preise für Edelmetalle stiegen im Vorquartalsvergleich um 2,4 Prozent. Entgegen dem Trend sanken die Preise für Seltene Erden im gleichen Zeitraum im Durchschnitt um 11,4 Prozent.

Die vbw fordert angesichts der hohen Preise, den Bezug von Rohstoffen politisch dringend zu priorisieren: „Das Thema ist bei unseren Unternehmen ein Schwerpunkt. Der Industriestandort Bayern ist auf die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen angewiesen. Dazu braucht es den Erhalt und die weitere Erschließung von internationalen Märkten mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen sowie die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen. Die Rohstoffeffizienz und -substitution muss weiter vorangetrieben werden. Zudem ist es notwendig, durch eine weiterentwickelte Kreislaufwirtschaft mehr Sekundärrohstoffe zu gewinnen. Das macht uns resilienter“, fordert Brossardt abschließend.

Zur Berechnungsmethode: In den vbw Rohstoffpreisindex fließen die Weltmarktpreise von 42 Rohstoffarten ein. Es handelt sich um Preise auf US-Dollar Basis. Diese werden gewichtet mit dem Importanteil des jeweiligen Rohstoffes nach Bayern.

Den kompletten vbw Rohstoffpreisindex finden Sie hier.

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